Kirchencheck – Glaube ganz einfach
Leben teilen – Yvonne Willicks passte voll in das Jahresmotto, das das Katholische Bildungswerk und der Arbeitskreis Kunst-Kultur-Kirche in diesem Jahr für ihr Programm aufgegriffen haben. Sie erzählte aus ihrem Leben, von ihrem Glauben und ihrem Engagement in der Katholischen Kirche.

In den WN berichtete Marlies Grüter:
„Häufig werde ich gefragt, woher haben Sie eigentlich ihr positives Naturell und Ihre immer gute Laune“, erzählt Yvonne Willicks zu Beginn ihres Vortrags. Glaube, Zuversicht und Lebensfreude, erklärt sie, seien eine gute Grundlage für ihre Lebenseinstellung. „Ich danke Gott für jeden Tag, an dem ich mich getragen und behütet fühle. Und ich vertraue darauf, es geht schon irgendwie gut“, sagt sie voller Überzeugung. Mit begeisternden Worten erzählt sie von vielen positiven Glaubenserfahrungen, die ihr Leben schon seit der Kindheit prägen.
„Der Glaube begegnet uns überall. Es gibt viel mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als wir denken. Und oft erlebe ich: Der liebe Gott tut nichts als fügen“, schildert Yvonne Willicks und spricht über ihr Leben, in dem Pfarrer Albert Markfort aus dem Münsterland eine besondere Rolle spielte. Er war Pfarrer in Willicks‘ Heimatort Kamp-Lintfort und bereitete sie auf die Taufe und die Erstkommunion vor. „Wie viele erfolgreiche Entertainer bin ich in der katholischen Kirche groß geworden“, sagt die Referentin mit einem Augenzwinkern. „Jeder Fernsehbeitrag ist doch so aufgebaut wie die Liturgie.“
Sie selbst kam über ein Studium der Sozialpädagogik und eine Ausbildung zur Hauswirtschaftsmeisterin als Haushaltsexpertin zum Fernsehen. „Die stärkenden Glaubenserfahrungen aus Kamp-Lintfort haben mich auch in schwierigen Stationen in Hamburg und Berlin getragen“, ist die dreifache Mutter überzeugt. „Mit Pfarrer Markfort, der später in Nordwalde tätig war, bin ich immer in Kontakt geblieben.“
Mit ihrem Buch, sagt Yvonne Willicks, lade sie die Menschen ein, mit ihr gemeinsam auf persönliche Spurensuche zu gehen, den Glauben im Alltag wieder zu entdecken. „Wenn mir jemand sagt, er hat mit der Kirche und mit Gott nichts mehr zu tun, dann macht mich das traurig“, liest sie aus ihrem Buch. Sie selbst vertraue insbesondere auch auf die Kraft des Gebetes. „Wenn alle anderen Worte versagen, haben wir die uralten Worte, die helfen.“
Als gewähltes Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) sieht Yvonne Willicks die Kirche sehr in überkommenen Strukturen verhaftet. „Die Kirche steht in der Kritik, bleibt aber im Klein-Klein stecken“, sagt die Autorin. „Sie sollte sich auf das besinnen, was sie gut kann: Nahe bei den Menschen sein insbesondere in Trauer- und Krisensituationen.“ In den Gesprächen zum synodalen Weg klinge die Kirche aber sehr formalistisch und „wie von gestern“. Die Kirche, so Yvonne Willicks, müsse sich von innen heraus weiterentwickeln.
Warum kehrt sie selbst der Kirche nicht den Rücken? „Ich bin Fan vom Heiligen Geist“, bekennt sie freimütig. „Ich glaube an die Kraft der Botschaft Christi. Ich habe die Hoffnung, dass die Kirche wieder mehr Nähe zu den Menschen findet. Und ich spüre täglich die Lebensfreude, die uns der Glaube geben kann.“