Am Samstagmorgen vor dem vierten Adventssonntag. Das Dorf scheint noch zu schlafen. Aber nein: Auf dem Kirchplatz stehen reichlich Autos und Fahrräder. Hell erleuchtet ist der Kirchenraum. „So viel Leben war hier schon lange nicht mehr““, erzählen ehrenamtlich engagierte Gemeindemitglieder, die sich um die Gestaltung der Krippe kümmern.
Und das meinen sie gleich im doppelten Wortsinn. Tatsächlich sind deutlich mehr Helfer zum Krippenaufbau gekommen, als erwartet worden ist. Ein tolles Zeichen und eine große Wertschätzung für alle, die sich Jahr für Jahr viele Gedanken um die Krippengestaltung machen.
Aber das ist nicht alles: An diesem Vormittag hat das Krippenteam gute Gesellschaft erhalten. Nebenan im Altarraum wuseln kleine Hirten über die Treppen und halten ihre Schäflein ganz fest im Arm. Musikanten sind ebenfalls da und stimmen weihnachtliche Lieder an.
Eltern mit Klein- und Kleinstkindern helfen beim Ankleiden der jungen Schauspieler. „Leider musste der Josef kurzfristig absagen, er ist krank“, kommt die Meldung. Aber kein Problem: Bei so vielen hoch motivierten Krippendarstellern lässt sich schnell ein ambitioniertes Josef-Double finden.
Gleichzeitig werden auch die „Soldaten“ eingekleidet. Noah und Hannes sind ganz stolz auf ihre „Uniform“. Sie haben eine höchst wichtige Aufgabe in der Weihnachtsgeschichte, finden beide. Denn nur weil sie im Auftrag des Kaisers eine Volkszählung ausrufen, machen sich auch Josef und Maria auf den Weg nach Bethlehem.
Eine ganz zentrale Rolle hat auch die Sternträgerin. „Der Stern kennt den Weg“, weiß sie. Und genau so wird es auch von den vielen Eltern gesungen, die bei der Probe zum Krippenspiel dabei sind. „Stern über Bethlehem“ heißt das Lied, zu dem nun weiter geprobt wird.
Familien aus dem Arbeitskreis Familie-Kinder-Kirche der St. Georg-Pfarrgemeinde haben das Krippenspiel vorbereitet und proben nun mit den Kleinen, die ganz schnell in ihre Rolle hineingewachsen sind, das ganze Spiel einmal durch.
Maria und Josef machen sich auf den Weg und sind auf Herbergssuche. Inzwischen sitzen die Hirten am Feuer und haben Pause, bis der Engel kommt und die frohe Botschaft verkündet: „Heute ist der Heiland geboren, geht nach Bethlehem.“ Ganz schön aufregend, so ein Krippenspiel – nicht nur für die kleinen Darsteller. Auch die Eltern fiebern mit.
Aufgeführt wird das Krippenspiel an Heiligabend gleich zweimal: Um 15 Uhr und um 15.30 Uhr sind Familien mit Kindern eingeladen. Das Spiel mit viel Musik ist kindgerecht umgesetzt und dauert etwa 20 Minuten.
Für die etwas älteren Kinder hat der Familiengottesdienstkreis im 17-Uhr-Gottesdienst den darstellenden Part übernommen. Die Christmette mit Gesang des Kirchenchores beginnt um 22 Uhr.
Marlies Grüter, WN 23.12. 2024