Der Buer und die dummen Liese haben Corona getrotzt. Mit einigem Aufwand ist es dem Kinderwortgottesdienstkreis St. Georg und Unterstützern gelungen, am Freitagabend das traditionelle Lambertus-Singen unter den Bedingungen des Infektionsschutzes zu veranstalten. Mehr als 100 Kinder, Eltern, Omas und Opas und mindestens ein Hund kamen zu diesem in Saerbeck beliebten Herbst-Brauchtum auf dem Bolzplatz in Middendorf zusammen – aber nicht zu nah.
Der Rasen bot mehr als genug Platz für die Lichtinseln, an denen die Familien ihren Platz fanden und dann auch ausreichend Distanz zu den Nachbarn war. Der übliche Dorfplatz vor der köb-Bücherei als Veranstaltungsort wäre zu klein gewesen. Die mit Laternen geschmückte Mais-Pyramide in der Mitte war weit genug entfernt, um für die Bewegungslieder ein paar Schritte darauf zuzugehen. So ließen sich die Wochentagsstrophen der „Laurentia“ sicher tanzen, und für die Darsteller bei der „Dummen Liese“ mit Topf, Stroh und Beil war zwischen den Teilnehmer reichlich Platz. Dieses Lied endete wie immer: am Anfang.
Selbst den Buern mit dem „Lied vom Kirmesbauern“ bekamen der Kinderwortgottesdienstkreis und Pastoralreferentin Anja Daut Corona-konform hin: Er sammelte die Kinder als Magd, Knecht oder Pottlecker nicht Hand in Hand, sondern an einem langen Strick mit Abstand zueinander ein. Ideen muss man eben haben. Zwei Schritte vor beim Akkordeon-begleiteten Geburtstagslied waren bei dem Hygienekonzept gar kein Problem.
„Wir hoffen, dass es im nächsten Jahr wieder mit allen etwas näher beisammen Spaß macht“, sprach Mitorganisatorin Sabine Schelleckes nach einer knappen halben Stunde die Einladung für 2021 aus. Applaus gab es aus der großen Runde für das Lambertussingen und Dank an die Veranstaltenden. Die Einladung über soziale Medien hatte übrigens dafür gesorgt, dass auch Auswärtige mit weiterer Anfahrt den Weg zum Bolzplatz gefunden hatten.
Alfred Riese