Die Pläne für eine neue Regenbogen-Kita waren zwischenzeitlich ins Stocken geraten. Nun scheint aber alles in trockenen Tüchern zu sein. Dem Übergang des Grundstücks an die Pfarrgemeinde muss der Rat noch zustimmen. Bis die Einrichtung steht und das derzeitige Provisorium aufgelöst werden kann, vergehen aber wohl noch eineinhalb Jahre.

Die Errichtung der neuen Regenbogen-Kindertagesstätte auf der Freifläche westlich der Friedhofskapelle nimmt konkrete Formen an. Die Grundstückgespräche während der vergangenen Tage mit Vertretern der Pfarrgemeinde St. Georg, die die Trägerschaft für die Einrichtung übernehmen will, seien positiv verlaufen, berichtet Bürgermeister Wilfried Roos auf Nachfrage. Nun muss noch der Gemeinderat am 19. März im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung über den Übergang der rund 3700 Quadratmeter großen Gemeindefläche an die katholische Kirche abstimmen.
Über die Alternative zu dem ursprünglich angedachten Standort in einem geplanten Baugebiet waren die Ratsmitglieder bereits im November vergangenen Jahres informiert worden. Wie Roos zu dem Zeitpunkt erläutert hatte, hätten sich die Spitzen der Ratsfraktionen hinter dem neuen Plan gestellt. Auch das Bistum Münster habe mittlerweile zugestimmt, erklärt Georg Teigeler vom St.-Georg-Kirchenvorstand.
Vorgesehen ist jetzt der Bau einer Kita mit Platz für vier Gruppen. Anfangs war man noch von einem Bedarf für drei Gruppen ausgegangen. Nach den Berechnungen des Kreisjugendamtes dürfte die Nachfrage nach Plätzen aber noch weiter steigen.
Ein erster Architekten-Entwurf für die dann sechste Kita der Gemeinde liege seit Kurzem vor, so der Zweite Kirchenvorstandsvorsitzende Teigeler weiter. Nähere Angaben könne er derzeit nicht machen. Nur so viel: „Es wird ein klimafreundliches Gebäude.“
Roos zeigt sich zuversichtlich, dass die neue Regenbogen-Kita Anfang August 2021 eröffnet werden kann. Vorausgesetzt der Gemeinderat gibt grünes Licht für den Übergang der Fläche an die Pfarrgemeinde, muss in einem nächsten Schritt gültiges Planungs- und Baurecht geschaffen werden. Das bedeutet, dass die provisorische Einrichtung zwischen der St.-Marien-Kita und dem Seniorenzentrum noch fast eineinhalb Jahre als Übergangslösung in Betrieb bleibt.
Die roten Pavillons der Regenbogen-Kita waren im Sommer 2018 wegen fehlender Plätze kurzfristig aufgestellt worden und bereits sechs Monate später um weitere Module erweitert worden.
Während der Verhandlungen zwischen Verwaltungsspitze und Kirchenvorstand ging es auch um eine Grundstücksangelegenheit, die als Kuriosum zu bezeichnen ist. Steht doch die Friedhofskapelle der Kirchengemeinde auf gemeindlichem Grund. Diese Teilfläche – vorausgesetzt natürlich, dass der Rat zustimmt – würde ebenfalls in den Besitz der Kirche übergehen. „Damit ist auch dieser gordische Knoten gelöst“, freut sich der Bürgermeister über den Deal.
Und Roos zieht noch einen weiteren Vorschlag aus dem Hut, der den Park-and-RideParkplatz an der Friedhofskapelle betrifft. Auf einem Teil der Freifläche könnten demnach weitere Stellplätze entstehen. Angedacht ist derzeit eine Erweiterung um 1400 Quadratmeter.
Damit würde sich auch die generelle Parksituation im Ortskern entspannen.
Text und Foto: Katja Niemeyer, WN, 07.03.2020