zum Bild: An der Gestaltung des Abends vom Arbeitskreis Kunst-Kultur-Kirche der Pfarrgemeinde St. Georg waren Ellen Reddemann, Kurt Kösters, Maria Timmermann, Ludger Kordt, Werner Heckmann, Franz Twickler und Alfons Sundermann (v.l.) vom Arbeitskreis Kunst-Kultur-Kirche beteiligt.

Nach einer musikalischen Einstimmung begrüßte Werner Heckmann am Sonntagabend die Besucher im Bürgersaal in Saerbeck. Der Arbeitskreis Kunst-Kultur-Kirche der Pfarrgemeinde St. Georg hatte zu einem inspirierenden Abend mit Lesungen, Rezitationen und Musik unter dem Thema „Ankommen und Aufbrechen in Bibel & Literatur“ eingeladen.

„Die Königssprache des Glaubens ist nicht der Katechismus, sondern die Poesie“, stellte der Moderator fest. Wenn die Liebe auf Literatur treffe, bekämen die Worte Flügel. Werner Heckmann wählte als roten Faden die Geschichte der Weisen aus dem Morgenland, die ihre ganze Existenz auf eine Karte setzten und sich auf die Suche nach dem Messias machten.

Die erste Bibelstelle aus dem 17. Kapitel des Buchs der Könige, vorgetragen von Ludger Kordt, erzählte vom Propheten Elija, der am Bach Kerit und in Sarepta Zuflucht gesucht hatte.

Dazugestellt war die Berufung und Flucht Jona aus dem ersten Kapitel des Buches Jona. Maria Timmermann las die Abschnitte über den Propheten, der in einem Sturm auf dem Meer zu ertrinken drohte und von Gott gerettet wurde. In weiteren Lesungen wurden die Erzählungen über die Propheten fortgeführt. Von der Begegnung zwischen Maria und Elisabeth berichtete Ellen Reddemann.

Regisseur des Abends war Alfons Sundermann, an der Programmgestaltung hatte neben den Mitwirkenden Ludger Beermann mitgearbeitet. Die thematisch passende, festliche Raumdekoration lag in den Händen von Waltraud Klostermann.

In der Pause und am Schluss bestand für die Gäste Gelegenheit, bei Brot und Wein miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über die drei Kapitel unter den Bezeichnungen „Aufbrechen“, „Unterwegs sein“ und „Ankommen“ auszutauschen. Das Gedicht „Der Bettler“ aus der Feder von Gottfried Keller mahnte allerdings vor zu reichlichem Genuss des Rebensafts.

Das Jahresmotto der Pfarrgemeinde „Ankommen und Aufbrechen“ wurde in Gedicht-Rezitationen durch poetische Momente ergänzt. Der erfahrene Sprecher Kurt Kösters aus Saerbeck hatte bei der Zusammenstellung des Abendprogramms mitgewirkt und brachte feinfühlig Lyrik von Joseph von Eichendorff, Rainer Maria Rilke, Georg Trakl, Hermann Hesse, Hilde Domin und Gottfried Keller zum Vortrag.

Durch die freie Rede gelang es ihm, feinste Facetten und Stimmungen der Gedichte auszuloten und das Publikum zu faszinieren.

Die musikalische Gestaltung lag in den Händen von Franz Twickler. Er nahm Bezug auf die literarischen Texte, indem er auf dem Flügel und dem E-Piano mit atmosphärischen Klängen eine Vertonung des Gedichtes „Mondnacht“ von Joseph von Eichendorff oder den achtstimmigen Engelchor aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy interpretierte.

Damit gelang es ihm sehr einfühlsam, die Worte zu unterstreichen. Passagen aus der „Schicksalssinfonie“ von Ludwig van Beethoven folgten auf das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse mit den berühmten Worten „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben“.

Langer Befall der zahlreichen Besucher belohnte die Akteure auf der Bühne und im Hintergrund für einen anregenden Abend.

Von Brigitte Striehn, WN