Mit einem gemeinsam gespielten und gesungenen „Tochter Zion“ klang das 20. Benefizkonzert des Kolping Blasorchesters am Sonntagabend in der Pfarrkirche St. Georg aus. Zum 20. Mal hat es die Festzeit stimmungsvoll abgerundet und dabei Gutes getan.

In der noch festlich geschmückten Kulisse des Chorraumes hatten sich Sänger und das Orchester aufgestellt, um weihnachtliche Werke und Choräle vorzutragen. Die unmittelbare Nähe der Musiker, gerade mal zwei Meter trennten sie von der ersten Bankreihe, liessen das Musikerleben besonders eindrücklich werden.

Dass es aber nicht nur um Hilfe geht, sondern auch darum, die Weihnachtszeit festlich ausklingen zu lassen, war am Sonntag unüberhörbar. Der Kirchenchor unter Leitung von Christoph Brehm unterstützte das Kolping Blasorchester dabei, so wie es in anderen Jahren schon mal der Kolping Gospelchor oder die Saerbecker Singgemeinschaft getan hatten.

Warum Hilfe mit Musik verbinden? Das erklärte Moderator Michael Günnigmann eingangs mit einem Goethe-Zitat: Jeden Tag solle man etwas Musik hören, Poesie lesen und sich ein schönes Bild ansehen, damit die weltlichen Sorgen nicht den Sinn für das Schöne auslöschen. Ein Zitat allerdings sei erst einmal genug, befand Günnigmann.

All die vielen großen und kleinen Krisen und Katastrophen vorübergehend hinter sich zu lassen, gelang in stimmungsvoller Atmosphäre nicht zuletzt durch Julia Gilhaus-Schütz, Sie sang im ersten Teil das schwedische Lied „Gabriellas Song“ und sorgte für einen zweiten Höhepunkt mit „A Million Dreams“.

Der Kirchenchor begann ganz klassisch mit „Es ist ein Ros entsprungen“ und liess mit „Gottes grenzenlose Liebe“ und „Unendlich groß ist Gott“ zwei Kompositionen von Robert Jones folgen.

Wozu die beim Verlassen der Kirche gesammelten Spenden dienen sollten, erläuterten
Noel Hibbe vom TC Rodde Igels, der sich seit 25 Jahren für die Stiftung Deutsche Kinderkrebshilfe engagiert und bereits über eine Million Euro dafür gesammelt hat. Anna Schirz vom Bunten Kreis Münsterland stellte das zweite Spendenprojekt vor. Der Bunte Kreis begleitet Familien mit schwer erkrankten Kindern nach der Entlassung aus der Klinik zurück in den Alltag. Der Kontakt war entstanden aus der intensiven Betreuung von Julian aus Saerbeck.

Dass das Blasorchester auch Klassik in modernem Gewand kann, bewies es mit „Sheep May Safely Graze“, ein Arrangement auf Grundlage einer Komposition von Johann Sebastian Bach. Bei „To my country“ unterstützte Christoph Brehm auf der Orgel die Musiker. Der Kirchenchor hatte sich in seinem zweiten Auftritt für „Jesus bleibt meine Freude“ und „Liebe kam zur Weihnacht“ entschieden, um mit „Singt Jubellieder“ den festlichen Reigen zu beschließen.

Bei entsprechendem Applaus hatte Michael Günnigmann schon eine Zugabe versprochen. Die gab es dann auch und danach den richtigen, stehenden Applaus der begeisterten Zuhörer. Sie folgten dann dem scherzhaften Hinweis, den der Moderator dem Pfarrer Charly Hillebrand zuwies: „‚Wenn es klingelt, ist das super, wenn es raschelt noch viel besser“ und gaben reichlich in die Kollektenkörbe am Ausgang.

Harald Westbeld