„St. Martin ritt durch Schnee und Wind“ – am Donnerstag konnte man dieses Lied in Saerbeck hören. Kinder und deren Familien aus den beiden katholischen Kitas St. Marien und Regenbogen hatten sich zum Martinsumzug getroffen.

Im großen Rund mit den bunten Lichtflecken der Laternen vor der neuen Regenbogen-Kita am Emsweg stellte Pastoralreferentin Anja Daut, Leiterin der Pfarrgemeinde St. Georg, den Bettler vor. Was ein Bettler ist, wollte sie von den Kindern wissen. Die Antwort gab das Lied vom „armen Mann“. Und um von Anfang das Positive für die Kinder hervorzuheben, erklärte Anja Daut den Laternen-Tag St. Martin zum „Glückstag für den Bettler“.

In lockerer Abfolge zogen die Familien von der Kita zum Kirchplatz, vorneweg St. Martin (Steffi Wolters mit ihrem Pferd Helli) und mittendrin Mitglieder des Kolping-Blasorchesters. Dass der St.-Martins-Umzug immer noch viele begeistert, zeigte sich vor der Kirche am Umfang des Kreises, den Kinder, Eltern und Großeltern bildeten. Ohne Umzug hätte etwas gefehlt an diesem Tag.

In der Mitte saß der hungrige und frierende Bettler, der nirgendwo eine Unterkunft oder etwas zu essen bekommen konnte. Ohne Schnee und Wind wie im Lied, aber reitend kam St. Martin herbei, der römische Soldat, teilte seinen Mantel mit dem armen Mann und ritt von dannen. Was sich aus dieser Geschichte und dem traditionellen St.-Martins-Fest lernen lässt, fasste Anja Daut für die Kinder zusammen: „Wir alle können teilen und helfen, den Menschen Gutes tun und ein bisschen Licht in die dunkle Welt bringen, so wie ihr das gerade mit euren Laternen tut.“

Vor dem Nach-Hause-Gehen bekamen die Kinder Martinsgänse, die Eltern der beiden Kitas gebacken hatten.

Alfred Riese, WN