Ein echter Hingucker waren am vergangenen Wochenende wieder die Erntegaben der Landwirtschaft in der St. Georg-Pfarrkirche. Mit vielen kreativen Ideen hatten die Landfrauen den Chorraum geschmückt mit regionalen Früchten und Produkten. Der landwirtschaftliche Ortsverband feierte gemeinsam mit den Landfrauen und der Landjugend das traditionelle Erntedankfest im Vorabendgottesdienst. „Die Landwirtschaft leidet unter der Trockenheit der letzten Jahre“, sagte der Ortsverbandsvorsitzende Helmut Vennemann. „Wir sehnen uns nach jedem Tropfen Wasser. Der Klimawandel ist in vollem Gange.“ Dazu komme noch der Krieg in der Ukraine. Die Haltung der Dankbarkeit werde immer wichtiger. Das Getreide für die Grundlage der Ernährung werde knapp, die Versorgungssicherheit werde zum Spielball der Systeme.

„Die Konsequenzen spüren wir auch hier in Deutschland und es wächst das Bewusstsein, zukunftsfähig zu handeln, zu wirtschaften und zu leben. Die Welt lässt sich nicht mehr aufteilen in Komfortzonen und Krisenzonen. Es reicht nicht mehr zu hoffen, dass wir verschont bleiben“, so Vennemann. Ein Perspektivwechsel sei notwendig: Die Schöpfung als gemeinsames Lebenshaus für alle Menschen. „Das lässt sich auch in unseren Erntedankgaben entdecken“, lud Vennemann ein, den Erntedankschmuck mit anderen Augen anzusehen. „Die regionalen Früchte und Produkte reichen auf alle Fälle.“ Beim anschließenden Erntedank-Dämmerschoppen am Feuerwehrgerätehaus in Westladbergen war für einen herzhaften Imbiss und kühle Getränke gesorgt – und es reichte auf alle Fälle.

Marlies Grüter, WN 27.09.22