Ein geradezu himmlisches Vergnügen erlebten die Zuhörer beim gemeinsamen Benefizkonzert von Kolping-Blasorchester und dem Kirchenchor Saerbeck. Auch die eingesammelte Spendensumme konnte sich hören lassen.
„Man fühlte sich wie im Himmel!“ Diese schwärmerische Äußerung einer Besucherin war dem beeindruckenden Hörerlebnis im Benefizkonzert zu verdanken. Dass die Kraft der Musik Flügel verleihen kann, erlebten zahlreiche Besucher am Sonntagabend in der St.-Georg-Kirche. Dort hatte sie das Kolping-Blasorchester und der Kirchenchor mit einem Konzert der Extraklasse verwöhnt.

Nach der charmanten Begrüßung durch Michael Günnigmann startete der Chor unter der Leitung von Christoph Brehm mit dem stimmlich präzise dargebotenen Lied „Es ist ein Ros entsprungen“ (Michael Praetorius) in den musikalischen Abend. Es folgte eine gelungene Wiedergabe des komplex gewebten Chorstückes „Der Herr ist mein Hirt“ (Christopher Tambling).

Danach ließ das Blasorchester „Pachelbels Kanon“ (Fred Mill) mit hervorragend großbögig atmenden Formabläufen kraftvoll erklingen. Die Interpretation machte deutlich, wie erfolgreich der seit 2023 amtierende Dirigent Paul Spikker die Kolping-Bläser zu einem großartigen Ensemble geformt hat.

Neben der musikalischen Brillanz war die hervorragende Gemeinschaft im Orchester spürbar. Die Musikerinnen und Musiker teilen nicht nur ihre Leidenschaft für die Musik, sondern auch eine gewachsene Verbundenheit, die sich unmerklich auf das Publikum übertrug. Ihre Interpretationen beeindruckten mit hoher intonatorischer und rhythmischer Präzision, einem vollen Klang und großer Lebendigkeit. Auf diese Weise durften die Zuhörer eine gute Stunde lang in einem unvergesslichen Musikgenuss schwelgen.

Der Kirchenchor begeisterte im Anschluss mit den Stücken „Gottes grenzenlose Liebe“ (Robert Jones) und „Laudate dominum“ (Christopher Tambling). Staunenswert ist, wie bei „Laudate dominum“ Melodie, Harmonik und Rhythmus ganz im Dienst des festlichen Charakters standen. Im Zusammenwirken mit der Orgel entstand eine Interpretation von großer klanglicher Stahlkraft.

Nicht zu vergessen: der charakteristische Kirchen-Raumklang. Dieser faszinierte besonders in den Orchesterstücken „Ich steh an deiner Krippen hier“ (Jacob de Haan) und „Sweet Bells Fantasy“ (Martin Scharnagl). Vom Orchester markant gesetzte Akzente wurden zusätzlich raumklanglich unterstützt.

Eine hinreißende Interpretation gelang den Kolping-Bläsern mit dem Stück „To my country“ (Bernard Zweers). Ein kraftvoll und majestätisch dargebotenes Stück, das für Gänsehaut-Momente sorgte.
Als Orchester und Kirchenchor sich zum Schluss gemeinsam in die musikalischen Wogen des Liedes „Dank sei Gott, dem Herrn“ (Willy Trapp) stürzten, setzten sie ein Glanzlicht. Schnell richteten sich die Blicke sämtlicher Akteure zur Kanzel hin – dorthin hatte Paul Spikker kurzerhand sein Dirigat verlegt.

Zum Schluss unterstrich Werner Heckmann in seinen Dankesworten die Schönheit des Konzertes: „Einfach wunderschön. Musik hat heute unsere Herzen geöffnet.“ In seinem Spendenaufruf betonte er die Bedeutung von Begegnungen mit Menschen in der Partnergemeinde St. Theresa in Damongo (Ghana). Es würden nachhaltige Projekte gefördert, Familien stark gemacht für die Zukunft, Gelder für Brunnen, Schul- und Bildungsarbeit eingesetzt.

Auch das Hospiz Hannah in Emsdetten ist auf Spenden angewiesen. Hospizleiter Michael Kreft erläuterte an einem Beispiel die große Wirkung der Kunsttherapie. Auch bei der wichtigen Trauerbegleitung in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum sei man auf Spenden angewiesen.

Nach dem fulminanten Finale des Konzertes mit dem von Orchester und Chor gemeinsam präsentierten Lied „Lasst uns das Jahr vollbringen“ (Johann Sebastian Bach), wusste das Publikum die brillanten Leistungen der Akteure mit stürmischem Beifall zu würdigen. Welch ein himmlischer Abend.

Bemerkenswert war auch der Spendenerlös des Abends: Stolze 1700 Euro waren eingegangen.