Ein Ökumenischer Gottesdienst bildete den Auftakt zum zweiten Tag des 900jährigen Jubiläums. Strahlend blauer Himmel, ein vollbesetzter Dorfplatz (Jung und Alt, Gäste aus Frankreich, Litauen und Ghana), gesanglicher Unterstützung von Kirchenchor und Kolping-Blasorchester – besser konnten die Rahmenbedingungen nicht sein.

Nach Begrüßung und einleitenden Worten von Pastor Ramesh Chopparapu, Pfarrer Rainer Schräder und Pastoralreferentin Anja Daut gab es drei Störungen:

Ein Postbote (Justus Hartken) brachte eine „900 Jahre alte Gründungsurkunde“ mit einem Glückwunschschreiben.

Dann kam in festlich-mittelalterlicher Verkleidung der „erste Bürgermeister Saerbecks“ alias Werner Heckmann und erinnerte in kurzen Rückblicken an die Widerstandsfähigkeit des kleinen Dorfes gegen alle Fusionierungen und an die wunderbare Verwandlung des Munitionsdepots in einen Bioenergiepark. „Wahrhaft biblisch“ stellte er fest, und der Vergleich zur Jesaja-Vision „Schwerter zu Pflugscharen“ dränge sich förmlich auf.

Ein weiteres Mal störte dann der Postbote mit „himmlischer Luftpost“, einem Brief des Apostels Paulus zu den verschiedenen Gaben und Talenten der Menschen. Das war dann eine Steilvorlage für eine kurze Dialogpredigt von Pfarrer Rainer Schröder und Pastoralreferentin Anja Daut. Diese verschiedenen Talente und viel ehrenamtlicher Einsatz seien die Basis, auf der sich die Gemeinde und auch das ökumenische Miteinander entwickeln können. Eine kleine Spitze konnten sie sich indes nicht verkneifen. Paulus schreibe doch oft an Gemeinden, in denen es Krisen gebe. Ob denn auch ein Brief nach Köln unterwegs sei?

Die aktuellen Sorgen um Krieg und Klima und die damit verbundenen Auswirkungen kamen in den Fürbitten zum Ausdruck, die von Vertretern aus Frankreich, Litauen, Ghana und Saerbeck je in der Muttersprache und übersetzt vorgetragen wurden.

Das Fazit: ein eindrucksvoller Gottesdienst, der immer wieder von Applaus begleitet einen tollen Einstieg in den zweiten Feiertag bildete.
Neben dem Gottesdienst am Sonntag beteiligten sich auch andere Gruppen unserer Gemeinde an dem bunten Fest.

Die Kirche war geöffnet für alle, die mal ein bisschen Ruhe vom Rummel brauchten. Die kfd bot dort eine Klangschalen-Meditation an und wer wollte, konnte sich über die Geschichte der Kirche und das Projekt „Geistes Gegenwart“ informieren.

Und das „ars musica ensemble Saerbeck“ gestaltete mit einem festlichen Konzert „Licht und Schatten“ in der Pfarrkirche den Abschluss der Festtage.